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Deutsches Sagenbuch
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Vorbehalten    Inhalt     

  1. Die Isabellenfarbe
  2. Doktor Faust und sein Teufel Jost
  3. Vom Zauberer Agrippa
  4. Der Hund des Jan von Nivelle
  5. St. Johannisäpfel
  6. So viel Kinder als Tage im Jahre
  7. Der ewige Jäger
  8. Tückebold Kludde
  9. Die Tückebolde Lodder und lange Wapper
  10. Der Geist Osschaert

140. Die Isabellenfarbe

Es geschahe, daß die Spanier die Stadt Ostende belagerten, welches aber die Holländer auf das allerhartnäckigste verteidigten. Wenn jene auch ein Außenwerk einnahmen, so warfen die Belagerten alsbald ein neues Bollwerk auf. Isabella, die Gemahlin des Erzherzogs Albert von Österreich, eine Infantin von Spanien, die bei ihrem Gemahl im Lager war und kriegslustigen Gemütes, tat einen Schwur und sagte: Ich will nicht eher mein Hemde wechseln, bis daß Ostende über und von uns genommen ist, und meinte, es würde eine längste Zeit sein, wenn sie das Hemde acht Tage ungewechselt auf dem Leibe trüge. Aber so schnell ging es nicht, die Belagerung dauerte etwas länger; siebenzigtausend Spanier ließen vor Ostende das Leben, funfzigtausend Leben kostete die Verteidigung den Staatengeneralen von Holland. Ostende wurde darüber fast ein Steinhaufen, und Isabella blieb ihrem Schwur getreu und trug das Hemde fort und fort. Als die Belagerung begann (22. Juni 1601), war die Jahreszahl in den Worten enthalten: OstenDe nobIs paCeM: zeige uns den Frieden – und als sie endlich endete, nachdem sie nicht weniger als drei Jahre, zwei Monate und siebenzehn Tage gewährt, da konnte man das Jahr in den Worten finden: Osten DaM paCIs InItIa: ich will euch zeigen des Friedens Anfang.

Und da nun endlich die Frau Erzherzogin Isabella ihr so lange getragenes Hemde auszog, so hatte das ohne die Löcher, die hineingefallen waren, eine sehr eigentümliche und unentschiedene Farbe, welche äußerst in Mode kam und nach der Infantin benamt wurde. Nie hat die Erfindung irgendeiner Farbe auf der Welt so viel gekostet als die Isabellenfarbe.

141. Doktor Faust und sein Teufel Jost

Auch das Niederland hat seine eigne Sage vom weitberufenen Doktor Faust. Selbiger war gar ein gelahrter Mann und hatte seinen Wohnsitz auf dem Schlosse Waerdenberg bei Bommel. Alldort laborierte und alchimisierte er, suchte den Stein der Weisen und konnte ihn nicht finden. Da dachte der Teufel, mit dem Doktor sei wohl ein Fang zu tun, trat daher zu ihm und sprach: Ohne mich wird dir nichts glücken, deine Köcheleien, und was du braust und destillierst, das alles taugt den Teufel nicht. Nimm mich zum Diener an, so sollst du haben, was dein Herz begehrt, sieben Jahre diene ich dir, und dann dienst du mir. Das war dem Doktor Faust recht, daß ihm der Teufel dienen wollte, denn er glaubte nicht an eine Ewigkeit und an eine Strafe drüben, und verschrieb sich dem Teufel mit seinem Blut. Und wie er das getan hatte, so war nichts so schön auf der Welt, was Doktor Faust nicht begehrt hätte; aus Paris mußten die besten Kleider kommen, aus Amsterdam die besten Leckereien, aus Harlem die schönsten und teuersten Tulpen, im Sommer aß Faust Eis und im Winter süße Trauben, das alles mußte der Teufel, sein Diener, der sich Jost nannte, herbeischaffen, denn Faust hatte seine größte Freude daran, den höllischen Knecht gehörig im Trabe zu erhalten. Wenn Faust von Waerdenberg nach Bommel fahren wollte, wozu er nicht länger Zeit brauchte als nach Konstantinopel, als wohin er auch zum öftern fuhr, so rief er seinen Teufel: Jost! Schlag eine Brücke über die Schelde, und brich sie hinter mir ab! Rasch! – Und in einem Augenblicke war die Brücke da und auch da gewesen. Die Bommeler Straßen hatten ein vorsündflutliches Pflaster, gerade wie manche gute Stadt im lieben Thüringer- und im übrigen Deutschland, da rief Faustus: Jost, pflastere rasch, pflastere vor den Pferden her, und hinter dem Wagen räume ab, ich kann die Bommeler nicht leiden – sie können auch fernerweit im Drecke baden. –

In einem Keller zu Bommel hatten sie prächtiges Bier aus Tiel, das schmeckte Faustum, und er bezechte sich, und danach setzte er sich auf das Faß, wie er dort zu Leipzig in Auerbachs Keller auch getan, und Jost mußte das Faß samt Faustum aus dem Keller schroten, während derselbe reitend daraufsaß, das haben viele Gäste mit angesehen.

Da Faustus wahrnahm, daß der Teufel ihm nichts zuliebe tat, sondern alles aus grimmem Haß, so ärgerte er ihn, ließ ihm keinen Augenblick Ruhe, und wenn der Teufel gedachte, es wäre genug getan, er wollte nun auch ruhen und ausschnaufen, da war es weit gefehlt, da säete sein schlimmer Herr einen Scheffel Korn unter die Dornhecken, dann mußte Jost alles zusammenlesen, da durfte kein Körnlein mangeln, oder der Doktor schüttete einen Sack Mehl aus dem Fenster, und Jost hatte es wieder aufzusammeln, daß ja kein Stäublein fehle. Darüber wurde der arme Teufel ganz mager, dünn und spinnebeinig, und er hatte es dicksatt und sprach endlich zu Faust: Höre, mein werter Doktor! Bei dir kann es kein Teufel aushalten, für solche Herrschaft dank' ich schön. Ich habe diese vier Jahre her mehr geschwitzt und gebraten als meine ganzen Lebetage in der Hölle. Du heizest einem ja ärger ein als Beelzebub und machst einem so warm, uff! Ich schenke dir die vier Jahre und deinen Kontrakt, gib mich frei, du sollst alles umsonst genossen haben! Aber Faust sagte: Quod non Diabole! Verträge muß man halten, bist du meiner müde, bin ich doch nicht deiner müde! Und so mußte der Teufel Jost dem Doktor Faust noch drei volle Jahre dienen. Als diese drei Jahre herum waren, wer war da froher als der Teufel? Er fuhr so recht wie der Teufel auf das Schloß Waerdenberg, packte Faustum und zerrte ihn an den Haaren durch ein engvergittertes Fenster des Schloßturmes, daß das helle Blut ringsherum spritzte. Das machte Flecken, die nicht wegzuwaschen sind und immer noch gezeigt werden.

Seltsam ist's, daß die weitumgehende Sage vom Teufelsbündner Doktor Faust sich gern an Orte nahe verwandten Klanges heftet, die deutsche Sage läßt ihn im Lande Württemberg zu Knittlingen geboren werden, läßt ihn in Wittenberg lehren, in dessen Nähe enden, und die deutsch-niederländische Sage versetzt ihn nach Schloß Waerdenberg. Diesem Zusammenhang mögen die Forscher der Sage weiter nachsinnen, ob dies mehr als bloßer Zufall sei.

142. Vom Zauberer Agrippa

Der weit berufene Zauberer Henricus Cornelius Agrippa wohnte zu Löwen, er führte stets einen schwarzen Hund mit sich, der ihm auf dem Fuße folgte, wie dem Doktor Faust sein Hund Prästigiar; mochten wohl beide von einer Art abstammen, und hieß des Agrippa Hund Paradrius. Dieser weise Meister der Magie, Agrippa, hatte stets einen Schüler, dem er die schwarze Kunst lehrte, und der ihm als Famulus diente. Nun trug sich mit einem dieser Schüler folgendes zu. Der Meister mußte verreisen, und der Schüler, den er damals gerade hatte, war noch zu unerfahren, als daß der Meister ihn hätte in seine Heimlichkeit blicken lassen können oder wollen. Er gab daher beim Abschied den Schlüssel zu seinem Studierzimmer der Hausfrau und befahl ihr bei Leib und Leben, keinen Menschen in dasselbe einzulassen. Kaum aber war der Meister hinweg, so bat der Schüler die Frau, ihn in des Meisters Zimmer zu lassen, denn er war neugierig und brauchte allerlei Vorwand, und ob auch anfangs die Frau widerstand, so gab sie endlich doch nach und ließ den Schüler ein. Da lag das große Zauberbuch des Meisters auf seinem Pult an einer Kette, damit es keiner wegtrage. Neugierig trat der Jüngling hinzu, schlug das Buch auf und begann darinnen zu lesen, er wußte aber kaum, daß das, was er las, eine Beschwörungsformel war. Da klopfte es an die Türe. Jener überhörte das Klopfen und las weiter. Es klopfte noch einmal, aber jener hörte wieder nicht, er las immer weiter. Da sprang die Türe auf, und es trat ein höllischer Geist ein, fürchterlich anzusehen, und fragte: Was rufst du mich? Was soll ich dir tun? – Der Schüler bebte, als die übermächtige Erscheinung vor ihm stand, er vermochte nicht zu sprechen – das Entsetzen faßte ihn, er konnte auch den Geist nicht wieder hinwegbannen, zürnend hob der Geist die Hand, und der Schüler sank entseelt zu Boden. Das alles sahe in der Ferne der Zauberer Agrippa in seinem Erdspiegel und eilte flugs nach Hause zurück, rief einen dienstbaren Geist und gebot ihm, in die Leiche zu fahren und aus dem Hause zu wandeln, damit es nicht heiße, als sei bei ihm sein Schüler umgekommen, dann aber wieder von dem Körper zu weichen. Diesem Gebot gehorchte der Geist, und der Schüler wandelte wieder, wie lebend, durch die Straßen. Aber an einer Ecke fiel er um, denn der Geist hatte ihn wieder verlassen, und jedermann konnte nicht anders glauben, als daß ihn erst an dieser Stelle ein jäher Tod befallen.

Da es mit Henricus Cornelius Agrippa zum Sterben kam, verfluchte er seinen Hund und rief: Packe dich hinweg, du, meiner Verdammnis Schuld und Urheber! – Und nach dem Tode des Meisters ist der Hund hinweggekommen, niemand wußte wohin. Einige sagen, er sei in das Wasser gesprungen und seit der Zeit nicht mehr gesehen worden, andere sagen, Agrippa habe den Hund vor seinem Ableben an einen Freund verschenkt, dem dann der Hund, gleich dem vorigen Herrn, auf eine Zeit habe dienen müssen. Es hatte jedoch mit solcher Gabe gar ein nachdenkliches Aber.

143. Der Hund des Jan von Nivelle

Zu Nivelle geschah es, daß Bouchard V., Herr von Montmorency, das Kloster von Sankt Gertrud besuchte, dessen Äbtissin gleichsam als die Herrin der Stadt angesehen wurde, und dessen Fräulein morgens geistliche, abends aber weltliche Kleidung trugen, auch, wenn es ihnen gefiel, das Kloster verlassen und heiraten konnten. Eines dieser Klosterfräulein gefiel dem Herr von Montmorency über die Maßen wohl, er liebte es und ward wieder geliebt, doch konnte er es nicht ehelichen. Die Frucht dieser Liebe war ein Sohn, der empfing den Namen Jan von Nivelle, und als derselbe herangewachsen war, schenkte oder kaufte ihm sein Vater ein kleines Gut mit einem Schlößchen, und der junge Herr zog abenteuernd in der Welt umher, erkämpfte manchen Dank und erwarb am Hofe Gottfrieds des Beherzten auch die Liebe einer schönen Dame, die ihm willig zu folgen verhieß, als er ihr antrug, ihm auf sein Schlößchen bei Nivelle zu folgen. Er setzte seine Angebetete hinter sich auf das Pferd, sein treuer Hund lief nebenher, und so ritten sie miteinander eine gute Strecke und wechselten manch süßes minnigliches Wort. Siehe, da kam ein stattlicher und schöner Ritter dem Jan von Nivelle entgegen, der bot ihm nach abenteuernder Ritter Brauch so gleich Kampf an und forderte, daß er mit ihm um die Dame eine Lanze brechen solle, und wer obsiege, dem solle sie gehören.

Jan von Nivelle war tapfer genug, um keinem Abenteuer sich zu entziehen, hier aber sprach er: Weshalb soll ich kämpfen um das, was schon mein ist? Die Jungfrau wird wohl wissen, wem sie folgen will, sie allein mag entscheiden, wem sie gehört, nicht Schwert und Lanze! – Wohlan, edle Jungfrau, so entscheidet Ihr! sprach mit höhnischem Blick auf Jan von Nivelle der fremde Ritter, und siehe, die Jungfrau sprang vom Roß herab und ließ sich von dem Fremden auf das seine heben, sei es, daß dieser ihr besser gefiel, sei es, daß sie bereits im Einverständnis mit ihm war. Jan von Nivelle verlor über diese Treulosigkeit kein Wort; er grüßte seinen Gegner nach Rittersitte und ritt mit seinem Hunde weiter, nachdenkend über des Weibes Art und Launen. Er war aber noch gar nicht weit geritten, so kam sein Gegner ihm nachgesprengt, der die Schöne einstweilen seiner harren ließ, und rief: Meine Herrin hat gar ein großes Wohlgefallen an Euerem Hunde, edler Ritter! Wolltet Ihr mir den lassen ohne Gefährde? Außer dem müßten wir dennoch einen Gang miteinander tun.

Jan von Nivelle blieb auch bei dieser sehr wenig bescheidenen Forderung ganz ruhig und erwiderte: Ich habe die Jungfrau nicht gehalten, nach eigener Wahl zu handeln, ich halte auch meinen Hund nicht; wen von uns zweien er erwählt, der nehme ihn hin. – Des war der Ritter sehr erfreut und lockte den Hund und bot ihm gute Bissen, aber der bleckte die Zähne gegen ihn und knurrte ihn grimmig an und wäre ihm vielleicht gleich in das Gesicht gesprungen, wenn sein Herr ihn nicht abgerufen. Dieser lenkte jetzt ohne Gruß sein Roß von dannen, der Hund schoß mit freudigem Bellen an ihm vorbei, und jener Ritter wandte sich beschämt zu der Jungfrau zurück, die an Treue der Hund beschämte. Das ist der Sagenstoff zu Bürgers Gedicht Das Lied von Treue.

Es hat auch noch einen Jan Nivelle den Zweiten gegeben, der machte Bekanntschaft mit dem Zauberer Heinrich Cornelius Agrippa, und da dieser einst durch Nivelle kam, lud er ihn gastlich auf sein Schloß und bewirtete und herbergte den berühmten Mann allda auf das köstlichste, erzählte ihm die vorstehende Geschichte und wünschte sich auch einen so treuen Hund. Zum Danke verehrte Agrippa dem Schloßherrn einen schwarzen Hund – den haben viele für einen schlimmen Geist gehalten, und der Hund hatte einen ganz geheimnisvollen Namen, und niemand kannte ihn als sein Herr, Jan von Nivelle, allein. Diesen Hund mochte rufen und anlocken, wer da wollte, er hörte auf niemand als auf seinen Herrn. Dieser Jan von Nivelle-Montmorency soll der Großvater des Grafen Horn gewesen sein, der mit Egmont in Brüssel zugleich enthauptet wurde. Seine Mutter war Gudula Vilain von Gent.

144. St. Johannisäpfel

Es war ein heiliger Bischof von Tongern, zubenannt das Lamm, der war vorher ein Ackersmann gewesen, der seiner Pflicht lebte und fromme Werke übte. Eines Tages zog Johann seine Furchen auf dem Acker, da stand ein Mann in Pilgertracht vor ihm, von überirdischem Ansehen, und sprach: Gott grüße dich, Bischof von Tongern!

Wen grüßet Ihr also? fragte Johann, indem er sich rings umsah. Dich! antwortete der Pilger, den der Herr ob deiner Frömmigkeit erkor zum heiligen Amte. – Solches glaube ich nimmermehr! Hebe dich weg, Versucher! rief Johann aus, so wahr das trockne Holz deines Stabes grünet und Früchte trägt, so wahr werde ich Bischof von Tongern. – Schaue und glaube dann! rief der Pilgrim, stieß seinen Stab in den frischgepflügten Ackerboden, und alsbald bedeckte sich derselbe mit junger Rinde, trieb Sprossen und Zweige, die setzten Blüten an, und die Blüten wurden schöne Äpfel.

Alles ging in Erfüllung, der Baum blieb stehen, und seine lieblichen Äpfel wurden durch Schößlinge weit im Lande verbreitet und heißen St. Johannisäpfel bis auf den heutigen Tag. Noch weiter verbreitet sind die Sagen von grünenden Stäben, die meist zu Wunderbäumen erwuchsen, wie in Thüringen jener Wunderbaum zu Varila, den Bonifazius aufpflanzte, des Papstes Urban Stab in der Sage vom Ritter Tannhäuser und manche andere mehr.

145. So viel Kinder als Tage im Jahre

Eine Stunde von Gravenhage liegt ein Dorf, das heißt Losduinen (sprich Losdeunen), da hat ehemals ein Kloster gestanden; die Sage geht alldort, daß dieses Kloster wegen ruchlosen Lebens seiner Bewohner in einer Nacht versunken sei, und daß an einer gewissen Stelle, die aber nicht jeder findet, ein Sausen und Brausen in der Tiefe gehört werden könne. Nur die Kirche blieb erhalten, sie liegt außerhalb des Dorfes, östlich, und es werden in derselben zwei kupferne Taufbecken gezeigt, an die sich folgende Geschichtssage anknüpft.

Graf Floris IV. von Holland hatte von seiner Gemahlin Mechthild eine Tochter, des Namens Margaretha, und vermählte diese mit Hermann I. Grafen von Henneberg, den die Alten als einen freudigen und mannhaften Helden priesen. Margaretha gebar ihrem Gemahl einen Sohn, Poppo, und eine Tochter, Jutta, welche letztere sich noch bei der Mutter Leben, mit dem Markgrafen Otto dem Langen zu Brandenburg, vermählte. Auch die Mutter hatte sehr jung geheiratet und reiste in ihrem zweiundvierzigsten Jahre nach dem Haag, ihrem Heimatlande. Da habe nun diese Gräfin ein armes Frauchen erblickt, das auf jedem Arm ein Kindlein trug und sie anbettelte, und die Kin der wären Zwillinge gewesen. Habe die Gräfin gezweifelt, daß eine Frau von einem Manne mehr denn ein Kind auf einmal empfangen könne, der Armen die Gabe geweigert, ja sie verhöhnt und geschmäht. Darüber ward die arme Frau kläglich weinend, hob ihre Augen gen Himmel und rief: O Herr und Gott, der du bist aller Dinge im Himmel und auf Erden mächtig, ich bitte dich demütiglich, daß du wollest dieser Gräfin so viele Kinder auf einmal in ihren Schoß bescheren, als Tage im Jahre sind. Und sei weinend hinweggegangen.

Und am selben Tage fühlte die Gräfin sich gesegneten Leibes und nahm von Stund an zu und wurde so stark und so schwer, daß kein Mensch alle sein Lebtage dergleichen gesehen hatte. Nun hatte ihr Vater ein Haus in Losduinen, da blieb sie wohnen, denn sie vermochte nicht nach ihrer neuen Heimat in das Land Henneberg zu reisen, und am Charfreitag, als man schrieb eintausendzweihundertundsechsundsiebenzig, da gebar sie dreihundertundfünfundsechzig Kinder, Knäblein und Mägdlein durcheinander, alle ganz ausgebildet an allen Gliedern. Die taufte am andern Tage der Bischof Otto von Utrecht, ein Ohm der Frau, in den zwei Becken (nicht in einem, wie viele sagten und schrieben), die noch heute in Losduinen zu sehen sind, und nannte die Knäblein Johannes und die Mägdlein Elisabeth. Sie starben aber alle bald darauf an ihrem Tauftage, am Vorabend des heiligen Osterfestes, und die Mutter desgleichen, und wurden miteinander in der Klosterkirche begraben. Hernachmals ist diese Geschichte in mancherlei Denkversen in deutscher, lateinischer und holländischer Sprache auf eine Holztafel innerhalb der Kirche zu Losduinen verewigt worden, welche vormals links neben der Kanzel hing, ein Grabstein aber, dessen in vielen Schriften gedacht wird, welche diese Sage mitteilen, ist allda nicht vorhanden. Zum Andenken an jene Wundergeburt wurde an das Ufer der Maas eine Burg gebaut, welche so viele Fenster zählte, als das Jahr Tage hat, und es steht auch noch am Eingange des Dorfes Losduinen, wenn man vom Haag herkommt, fast vereinzelt ein großes Haus, das trägt über der Türe die Inschrift: IN DEN HENNENBERG. – Den beiden Taufbecken legt das Volk eine wunderbare Kraft noch heute bei und hält sie in hohen Ehren. Unfruchtbare Frauen werfen stillschweigend nach und nach eine Handvoll Sand an die Becken, damit entlocken sie der Mutter Natur den erwünschten Segen. –

Zu Delft in der schönen Hippolytikirche ist auf einer Tafel diese Geschichte geschildert, und in der Abtei zu Egmont soll ein Grabmal der Gräfin Margaretha befindlich sein.

146. Der ewige Jäger

Die alten Grafen von Flandern hatten ein Schloß, des Namens Wynendael, in dessen Nähe wohnte ein frommer Bauersmann, der hatte nur einen einzigen Sohn, aber der war nicht fromm und fleißig wie sein alter Vater, sondern mit Leib und Seele der Jagd ergeben, so daß er gar wenig daheim blieb oder seines Ackers wartete, sondern immer nur in den Wäldern herumstreifte, und da half kein Bitten und kein Drohen bei dem schlimmen Buben. Nun kam der Alte zum Sterben und fühlte sein nahes Ende und wollte vom Sohne Abschied nehmen und ihm noch eine Ermahnung zurücklassen, ließ daher denselben bitten, zu ihm zu kommen, aber der Sohn blieb draußen, obgleich er des Vaters nach ihm verlangende Worte vernahm, nahm sein Jagdgewehr, pfiff seinen Hunden und ging hinweg in den Wald. Darüber ergrimmte der sterbende Alte und hob die Hände empor in Verzweiflung und verfluchte den Sohn mit den Worten: So jage, jage, jage in alle Ewigkeit – in alle Ewigkeit – und sank zurück und war tot. Und seit dem Tage kam der Verfluchte nie mehr nach Hause, in den Wäldern hörte man ihn schreien: Jakko! Jakko! Jakko!, als Raubvogel hörte man ihn kreischen, als Hund bellen, und so muß er es forttreiben bis zum Jüngsten Tage, wo nicht noch länger. Erst als um Wynendael allmählich die Wälder ausgerottet wurden, verlor sich aus dortiger Gegend der Spuk des ewigen Jägers und zog sich höher hinauf, wo es noch Wälder gab.

147. Tückebold Kludde

In ganz Flandern und Brabant glaubt das Volk an das Dasein eines bösen Geistes und nennt ihn Kludde, aber auch Kleure. Er spukt überall und in allen Gestalten, häufig zeigt er sich dem Mahr verwandt, erscheint als altes mageres Pferd mit durchscheinenden Rippen und struppiger Mähne, mischt sich unter die des Nachts im Freien weidenden Rosse, und wenn einer der Hüter meint, er besteige einen der besten Hengste, um einen Ritt zu machen, so ist's der Geist Kludde in Pferdegestalt, der mit ihm wild davonrennt, als jage ihn der helle Teufel, bis er an ein Wasser kommt, wo er den verzagenden Reiter hineinwirft. Dann fängt der Geist Kludde an zu lachen, daß sich entsetzt, wer dies Gelächter hört, und legt sich auf den Bauch und wälzt sich vor Lachen, während sein Reiter aus dem Wasser- oder Schlammbade sich angstvoll herausarbeitet.

Manchesmal flackern vor dem Kludde zwei blaue Flämmchen her, die nennen die Bauern und die Pferdeknechte Stalllichter und halten dafür, daß die Flämmchen des Geistes Augen seien. Kludde kann sich zum Baum machen, klein wie ein Schlehenstrauch und bis hoch in die Wolken wachsen; Kludde kann dich als Schlange umringeln und als Hornisse umsumsen, er schreckt dich als Fledermaus oder als Kröte, er kann Katze sein und Maus, Frosch und Ochse. Man hört ihn auch rufen, und sein Ruf lautet Kludde! Kludde! So ruft er seinen Namen, wie der Vogel Kuckuck, der verrufene Gauch. Er neckt und plagt zu Lande wie zu Wasser; am Seegestade ist er Neck, auf dem platten Lande Schreck, ein greulicher Spuk, selbst Werwolf. Geist Kludde soll der Geist eines Mannes sein, der mit dem Teufel ein Bündnis hatte, und zu ruhelosem Wandeln auf Erden und Plagen der Menschen verurteilt sein.

Einstens ging ein Mädchen mit ihrem Geliebten und einem Freunde desselben über Land, und waren in guten Gesprächen, da rief der Liebhaber mit einem Male: Schaut dorthin! Was sehe ich dort? – Die andern sahen nichts. – Was siehst du denn? – Kludde ist's! Jetzt springt er als Hund! Seht, er streckt sich – jetzt ist er ein Schaf – jetzt eine Katze – nein – da ist er ein Baum geworden. – Die andern konnten nichts von alledem erblicken. – Sag's, wenn du ihn wieder siehst! rief der Begleiter, ich will auf ihn zugehen. – Da läuft er ja vor uns her! – Jener sah nichts, und sie wandten sich, nach Hause zu gehen.

Vor dem Hause lag eine Steinplatte etwas lose, unter die man den Hausschlüssel zu legen pflegte. Und da rief der Liebhaber wieder: Seht! Seht ihr ihn nicht? Er sitzt ja auf der Platte, da kann ich nicht zum Schlüssel! Komm, Mieken, wir wollen dich erst nach Hause geleiten, du ängstigst dich. – Als die Freunde wiederkamen, sah der Liebhaber immer noch den Geist auf der Platte hocken, und der andere sah nichts. Dieser ging nun stracks auf die Platte zu und nahm ungehindert den Schlüssel, der Geist sprang hinweg. Ungehindert kam der Liebhaber in sein Haus und schloß es schnell. Der Begleiter bekam Kludde nicht ein einziges Mal zu Gesicht.

148. Die Tückebolde Lodder und lange Wapper

Ein dem Kludde verwandter Geist spukt in der Gegend um Brüssel umher, ganz in ähnlicher Weise. Schnitter, die abends ihre Kleider abgelegt hatten und ruhten, hörten von fernher kommend ein Gerassel, wie von Ketten, das näherte sich bis an den Ort, wo ihre Kleider lagen, die aber lagen ganz ruhig. Ein Gewitter zog heran, die Schnitter zogen ihre Kleider an und wollten heimgehen, da rasselte und prasselte es ganz in der Nähe, und plötzlich schrie einer der Schnitter: Lodder! Lodder! Schlagt zu! Schlagt zu! Ich sitze drauf. – Und da ritt er schreiend fort, und keiner sah, auf was er ritt, und alle lachten, denn der Geist Lodder war unsichtbar und rannte fort mit der erfaßten Last des Schnitters und warf ihn bei einem Weiher in das Gras und plumpste ins Wasser, und mußte jener froh sein, daß nicht er in das Wasser geworfen worden.

Einem Zechgesellen begegnete es, daß er, als er abends ziemlich spät nach Hause kam, an der Erde etwas ticken und tacken hörte. Neugierig lauschend bog er sich nieder, ticketack, ticketack ging es fort und fort. Er griff hin, und siehe, unter einem Stein lag eine gehende Uhr. Er nahm sie und steckte sie ein, und in seiner Kammer zog er sie hervor, sie im Mondschein recht augenscheinlich zu betrachten, da zeigte ihr Zeiger auf Zwölf, und auf der Kirchenuhr schlug es Zwölf, die Uhr ging also genau, aber sie wurde mit einmal so kalt, eiskalt, und feucht, und so schwer, und wie der Gesell recht hinsah, hielt er eine dickaufgeschwollene Kröte in der Hand. Schaudernd warf er das Ungetüm zur Erde, und in dem Augenblick hatte er einen großen Hund bei sich in der Kammer, der hatte ein paar Augen wie zwei Schiffslaternen, und der Gesell fiel vor Schreck auf sein Bett, der Hund aber sprang zum Fenster hinaus und schlug ein Höllengelächter auf. So hat der Tückebold Lodder gar viele geäfft und mit seinem nächtlichen Erscheinen, teils mit seiner Stimme und seinem Gelächter, manche zum Tode erschrecken gemacht.

Ein anderer Tückebold ist der lange Wapper, der spukte vornehmlich zu Antwerpen und gehörte zu demselben Gelichter; er verschmähte es nicht, selbst unschuldige Kinder zu betören. Er spielte mit ihnen um Schüsser und Knickers, ließ sie gewinnen, und wenn sie meinten, die Tasche recht voll gewonnene Küglein zu haben, und wollten sie zeigen, dann waren es Schaflorbeeren. Wenn er mit den Jungen das Diebspiel spielte, kartete er es so ab, daß er den Henker machte, und dann henkte er die armen Buben wirklich, und wenn sie sich zu Tode zappelten und die andern alle davonliefen, so schlug er ein unmenschliches Gelächter auf. Ein Büttnergesell trat bei einem Meister ein, schien ein anstelliger Bursche. Da der Meister ein Faß pichen wollte, hieß er den Gesellen das Pech einwerfen und Hobelspäne im Faß anzünden; der Gesell tat's, steckte aber mit dem brennenden Faß das ganze Haus in Brand, und als der Meister ihn wütend verfolgte, sprang der Gesell ins Wasser und puttelte darin herum und lachte wie ein rechter Kobold. Mit Mühe wurde der Meister Meister des Feuers.

Ein Brauer hatte auch einen neuen Gesellen gedingt; der war gar kräftig und fleißig; am Abend rollte er eine schwere Tonne voll Bier mit einem Nebengesellen von ihrer Stelle, stellte dem Nebengesellen flink ein Bein, daß er fiel und unter die Tonne kam, die drückte ihn breit wie eine Oblate, und der neue Gesell lachte, daß die Gewölbe erbebten. Als die andern Braugesellen darüber sich erzürnten und ihn prügeln wollten, rannte er dicht vor ihnen her, und plumps, lag er im Braubottich, und plumps, purzelten drei, viere, die ihm dicht auf den Fersen waren, auch hinein und verbrühten sich elendiglich. Der lange Wappers aber schaute plötzlich aus einer Trebernbütte heraus und lachte, daß alle hohlen Fässer dröhnten.

Eines Tages kam ein Mann zu Antwerpen die Straße entlang, der schrie: Kauft Muscheln, kauft Muscheln! Vor einer Türe saßen vier Frauen, die riefen den Mann an und hatten Lust, Muscheln zu kaufen. Er öffnete eine zur Probe, die war aber faul, er öffnete eine andere, die war desto besser. Die eine der Frauen führte sie zum Mund und wollte schmecken, ob sie gut sei. Da krabbelte es ihr im Munde, und sie spie das Eingenommene aus, da war es eine große, ganz schwarze, haarige Spinne. Die Frau brach vor Ekel alles aus dem Leibe heraus, der Tückebold lachte und verschwand samt seinen Muscheln.

Zahllos sind die Sagen, die vom langen Wapper im Volke zu Antwerpen umgehen, es war nicht gut, ihn zu nennen, es ging mit ihm wie mit dem Weiberwetzstein zu Wendhausen in Franken, den keiner loben und keiner schelten durfte, und wer seinen Namen nannte, tat mehr übel als klug. Häufig hielt dieser Geist sich unter einer Brücke auf, sie heißt heute noch die Wapperbrücke, machte sich klein wie ein Schulbube, nahm der Abwesenden Gestalt an, absonderlich gegen die Dämmerung, wenn die Knaben spielten, und spielte ihnen selbst allerlei Schabernack. Der lange Wapper konnte sich so hoch und lang strecken, daß er bequemlich den Leuten in den höchsten Häusern in die obersten Stockwerke hineinsehen konnte. Da rief er denn denen, die er drinnen erblickte, und nicht immer in allertugendsamster Hantierung, manches erschreckende Wort zu. An vollen Tafeln saß er als Gast und zechte mit; ehe man es sich versah, besonders aber wenn der Teller umging, um die Zeche zu zahlen oder eine Auflage für Arme zu machen, hörten die andern sein Gelächter, er selbst war verschwunden. Gern weilte er bei Spielgesellen, spielte mit, verlor die größten Summen, dann hatte er nichts zu zahlen, begann Streit, lockte die Mitspieler vor die Türe, hetzte sie aneinander, daß sie zu den Messern griffen, und wollte sich totlachen, wenn ihrer einer oder etliche auf dem Platze blieben.

Nur eifriges Gebet konnte und kann der lange Wapper nicht vertragen, das ist nicht seine Farbe. Damit war er leichtlich abzutreiben; so auch waren ihm Christus- und Marienbilder sehr zuwider. Als die Leute zu Antwerpen solches merkten, stellten sie deren Bilder an allen Straßenecken und schier in allen Straßen auf, da gab der lange Wapper der Stadt Antwerpen Valet und machte sich nach der See zu und hat seinen Spuk mit Fischern, Schiffleuten und Matrosen.

149. Der Geist Osschaert

Ganz Holland ist voll Spukgeister, Kobolde und Tückebolde; die stillen Flächen, die weiten Ebenen, die tiefen Gewässer – das flüsternde Röhricht, das murmelnde Wellenrauschen – aus allen brechen und sprechen die Stimmen der Natur geheimnisvoll, und des Volkes eigner Sinn gibt sich dem geisterhaften Geheimnis gern gefangen.

Im Wanslande geht ein Geist um, der Osschaert heißt, der treibt viel mannigfaltigen Spuk, guten und schlimmen, recht nach Koboldnatur. Er teilt alle Eigenschaften des Kludde, des Lodder und des langen Wapper, macht sich groß, macht sich klein, macht sich sichtbar, macht sich unsichtbar, wandelt in Tiere sich um, wirft Trunkenbolde zur Abkühlung ihrer Saufhitze in manch ein kaltes Bad, äfft als Esel die menschlichen Esel, legt sich den Bezechten auf den Rücken, daß sie ihn huckepack tragen müssen, wie die Vollzapfen im thüringischen Städtchen Ruhla ihren Bieresel, so daß sie, wenn sie es schon satt haben, es noch satter kriegen, und dabei lacht er auch so herzlich, so laut und so wunderschön, wie nur immer ein Esel lachen kann; noch lieber aber kommt er vom Esel aufs Pferd als vom Pferd auf den Esel, wie so viele Gute zu kommen pflegen. Des Osschaerts Natur ist echt holländisch-amphibisch, er ist, gleich seinen gespenstischen Kumpanen, die oben genannt wurden, zu Land und zu Wasser heimisch; er handhabt Wasser und Land ganz nach seinem Belieben. Eines Tages ging ein alter Gärtner vom Dorfe zur nahen Stadt. Es war noch früh am Tage, aber dunkel, denn es war Winterzeit. Da sah er ein greulich Ding auf sich loskommen und simulierte aus, das möge wohl gar der Osschaert sein, wich ihm aus – sprang etwas hastig neben den Weg auf eine Wiese. Das Ding sah ihm nach und verschwand. Wie der Gärtner von der Wiese wieder auf die Heerstraße lenken wollte, fand er sich abgeschnitten und zwischen lauter Wassergräben, die in Holland das Allerhäufigste sind, was dort zu finden. Nun hatte aber der gute Mann Eile und war ihm gar nicht einerlei, daß er zwischen den Kanälen von einem zum andern irrte und doch über keinen hinwegkommen konnte, denn sie waren alle zu breit, und wie tief sie waren, das konnte man so eigentlich nicht wissen, gerade wie jener gute Schulrat bei einer Schulmeisteramtskandidatenprüfung sagte, als er die Frage nach der Höhe des Berges Sinai zur Beantwortung aufstellte und neben denen, die sie nicht beantworten konnten, er sie selbst auch nicht beantworten konnte: Man kann es so eigentlich nicht wissen. Da wurde dem alten Gärtner das Ding zu bunt, und er tat den Mund auf und tat einen Fluch, daß der Schnee sich erschrak, der auf den Baumästen lag, und herunterfiel. Da plumpste ihm aber gleich eine schwere Last auf den Rücken und spornte ihn, wie ein Reiter sein Roß, nach dem breitesten der Gräben hin und trieb ihn hinein, nolens volens, da half kein Zittern vor dem Froste. Und siehe als der Mann in den breiten Graben trabte, da machte er keinen Schuh naß, denn der Graben war gar kein Graben, sondern die salztrockne Heerstraße, aber seinen Aufhuck, o den behielt er und mußt' ihn noch eine gute Viertelstunde tragen und Lastgaul, wo nicht -esel sein, bis ihm eine Bäuerin begegnete, die eine Kiepe (Tragkorb) von Weidengeflecht trug, da hopste der Osschaert hinein, und jenem ward es leicht, der Frau aber schwer; sie wußte gar nicht, was sie auf einmal so Schweres trug, und stand und nahm den Korb ab und giekte hinein. Da flog ihr eine Fledermaus ins Gesicht aus dem Korbe, und sie tat einen Schrei, und die Fledermaus wurde so groß wie ein Mondkalb und lachte, daß es durch Mark und Bein drang.

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Deutsches Sagenbuch, Ludwig Bechstein, Literatur  

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