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Till Eulenspiegel

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Dies ist das berühmteste und langlebigste aller deutschen Volksbücher - Ein kurzweiliges Buch von Till Eulenspiegel aus dem Lande Braunschweig von Hermann Bote (ca. 1467 - ca. 1520). Die Schwankerzählung wurde teilweise in Auswahl schon im 16. Jahrhundert in die meisten Kultursprachen Europas übersetzt.

Die deutsche Schwankerzählung hat ihre Quellen unter anderem in lateinischen Lügenmärchen des 10./11. Jahrhunderts; mittelalterlichen Predigtmärlein und französischen Fabeln. Im 13. Jahrhundert wird sie zu einer selbständigen epischen Kleinform.

  1. Wie Till Eulenspiegel geboren, dreimal an einem Tage getauft wurde und wer seine Taufpaten waren

  2. Wie alle Bauern und Bäuerinnen über den jungen Eulenspiegel klagten und sprachen, er sei ein Nichtsnutz und Schalk; und wie er auf einem Pferd hinter seinem Vater ritt und stillschweigend die Leute hinten in seinen Arsch sehen ließ

  3. Wie Claus Eulenspiegel von Kneitlingen hinweg zog an den Fluß Saale, woher Tills Mutter gebürtig war, dort starb, und wie sein Sohn auf dem Seil gehen lernte

  4. Wie Eulenspiegel den Jungen etwa zweihundert Paar Schuhe von den Füßen abschwatzte und machte, daß sich alt und jung darum in die Haare gerieten

  5. Wie Till Eulenspiegels Mutter ihn ermahnte, ein Handwerk zu lernen, wobei sie ihm helfen wollte

  6. Wie Eulenspiegel in der Stadt Staßfurt einen Brotbäcker um einen Sack voll Brot betrog und es seiner Mutter heimbrachte

  7. Wie Eulenspiegel das Weck- oder Semmelbrot mit anderen Jungen im Übermaß essen mußte und noch dazu geschlagen wurde

  8. Wie Eulenspiegel es machte, daß sich die Hühner des geizigen Bauern um die Lockspeise zerrten

  9. Wie Eulenspiegel in einen Bienenkorb kroch, zwei Diebe in der Nacht kamen und den Korb stehlen wollten und wie er es machte, daß die beiden sich rauften und den Bienenkorb fallen ließen

  10. Wie Eulenspiegel ein Hofjunge wurde und ihn sein Junker lehrte, wo er das Kraut "Henep" fände, solle er hineinscheißen; da schiß er in den Senf ("Senep") und meinte, "Henep" und "Senep" sei ein Ding

  11. Wie Eulenspiegel sich in Hildesheim bei einem Kaufmann als Koch und Stubenheizer verdingte und sich dort sehr schalkhaftig benahm

  12. Wie Eulenspiegel dem Kaufmann in Hildesheim das Haus räumte

  13. Wie sich Eulenspiegel bei einem Pfarrer verdingte und wie er ihm die gebratenen Hühner vom Spieß aß

  14. Wie Eulenspiegel in dem Dorf Büddenstedt Küster wurde und wie der Pfarrer in die Kirche schiß, so daß Eulenspiegel eine Tonne Bier damit gewann

  15. Wie Eulenspiegel in der Ostermesse ein Spiel machte, daß sich der Pfarrer und seine Haushälterin mit den Bauern rauften und schlugen

  16. Wie Eulenspiegel in Magdeburg verkündete, vom Rathauserker fliegen zu wollen, und wie er die Zuschauer mit Spottreden zurückwies

  17. Wie Eulenspiegel sich für einen Arzt ausgab und des Bischofs von Magdeburg Doktor behandelte, der von ihm betrogen wurde

  18. Wie Eulenspiegel Brot kaufte nach dem Sprichwort: "Wer Brot hat, dem gibt man Brot"

  19. Wie Eulenspiegel immer ein falbes Pferd ritt und nicht gerne war, wo Kinder waren

  20. Wie ein Bauer Eulenspiegel auf einen Karren setzte, darin er Pflaumen zum Markt nach Einbeck fahren wollte, die Eulenspiegel beschiß

  21. Wie Eulenspiegel sich bei dem Grafen von Anhalt als Turmbläser verdingte; und wenn Feinde kamen, so blies er sie nicht an, und wenn keine Feinde da waren, so blies er sie an

  22. Wie Eulenspiegel ein Brillenmacher wurde und in allen Landen keine Arbeit bekommen konnte

  23. Wie Eulenspiegel seinem Pferd goldene Hufeisen aufschlagen ließ, die der König von Dänemark bezahlen mußte

  24. Wie Eulenspiegel den Schalksnarren des Königs von Polen mit grober Schalkheit überwand

  25. Wie Eulenspiegel das Herzogtum Lüneburg verboten wurde und wie er sein Pferd aufschnitt und sich hineinstellte

  26. Wie Eulenspiegel im Lüneburger Land einem Bauern einen Teil seines Ackers abkaufte und darin in einem Sturzkarren saß

  27. Wie Eulenspiegel für den Landgrafen von Hessen malte und ihm weismachte, wer unehelich sei, könne das Bild nicht sehen

  28. Wie Eulenspiegel zu Prag in Böhmen auf der Hohen Schule mit den Studenten disputierte und wohl bestand

  29. Wie Eulenspiegel in Erfurt einen Esel in einem alten Psalter lesen lehrte

  30. Wie Eulenspiegel bei Sangerhausen im Lande Thüringen den Frauen die Pelze wusch

  31. Wie Eulenspiegel mit einem Totenkopf umherzog, um die Leute damit zu berühren, und dadurch viele Opfergaben erhielt

  32. Wie Eulenspiegel die Stadtwächter in Nürnberg munter machte, die ihm über einen Steg nachfolgten und ins Wasser fielen

  33. Wie Eulenspiegel in Bamberg um Geld aß

  34. Wie Eulenspiegel nach Rom zog und den Papst sah, der ihn für einen Ketzer hielt

  35. Wie Eulenspiegel die Juden in Frankfurt am Main um tausend Gulden betrog, indem er ihnen seinen Dreck als Prophetenbeere verkaufte

  36. Wie Eulenspiegel zu Quedlinburg Hühner kaufte und der Bäuerin für das Geld ihren eigenen Hahn zum Pfande ließ

  37. Wie der Pfarrer von Hoheneggelsen Eulenspiegel eine Wurst wegfraß, die ihm danach nicht gut bekam

  38. Wie Eulenspiegel dem Pfarrer zu Kissenbrück sein Pferd mit einer falschen Beichte abschwatzte

  39. Wie Eulenspiegel in dem Dorfe Peine einem kranken Kinde zum Scheißen verhalf und großen Dank verdiente

  40. Wie Eulenspiegel sich bei einem Schmied verdingte und wie er ihm die Bälge in den Hof trug

  41. Wie Eulenspiegel einem Schmied Hämmer und Zangen und andres Werkzeug zusammenschmiedete

  42. Wie Eulenspiegel einem Schmied, seiner Frau, seinem Knecht und seiner Magd je eine Wahrheit draußen vor dem Hause sagte

  43. Wie Eulenspiegel einem Schuhmacher diente und wie er ihn fragte, welche Formen er zuschneiden solle Der Meister sprach: "Groß und klein, wie es der Schweinehirt aus dem Tore treibt." Also schnitt er zu Ochsen, Kühe, Kälber, Böcke usw. - und verdarb das Leder

  44. Wie Eulenspiegel einem Schuhmacher in Wismar Dreck, der gefroren war, als Talg verkaufte

  45. Wie Eulenspiegel in Einbeck ein Brauergeselle wurde und einen Hund, der Hopf hieß, anstelle von Hopfen sott

  46. Wie Eulenspiegel sich bei einem Schneider verdingte und unter einer Bütte nähte

  47. Wie Eulenspiegel drei Schneiderknechte von einem Fensterladen fallen ließ und den Leuten sagte, der Wind habe sie herabgeweht

  48. Wie Eulenspiegel die Schneider im ganzen Sachsenlande zusammenrief; er wolle sie eine Kunst lehren, die ihnen und ihren Kindern zugute kommen solle

  49. Wie Eulenspiegel an einem Feiertag Wolle schlug, weil der Tuchmacher ihm verboten hatte, am Montag zu feiern

  50. Wie Eulenspiegel sich bei einem Kürschner verdingte und bei ihm in der Stube furzte, damit ein Gestank den anderen vertriebe

  51. Wie Eulenspiegel bei einem Kürschner in trocknen und nassen Pelzen schlief, wie ihn der Kürschner geheißen hatte

  52. Wie Eulenspiegel in Berlin einem Kürschner Wölfe statt Wolfspelze machte

  53. Wie Eulenspiegel in Leipzig den Kürschnern eine lebende Katze in ein Hasenfell nähte und sie in einem Sack als lebendigen Hasen verkaufte

  54. Wie Eulenspiegel in Braunschweig auf dem Damme einem Ledergerber Leder sott mit Stühlen und Bänken

  55. Wie Eulenspiegel in Lübeck den Weinzäpfer betrog, als er ihm eine Kanne Wasser für eine Kanne Wein gab

  56. Wie man Eulenspiegel in Lübeck henken wollte und wie er mit behender Schalkheit davonkam

  57. Wie Eulenspiegel in Helmstedt eine große Tasche machen ließ

  58. Wie Eulenspiegel in Erfurt einen Metzger um einen Braten betrog

  59. Wie Eulenspiegel in Erfurt einen Metzger noch einmal um einen Braten betrog

  60. Wie Eulenspiegel in Dresden ein Schreinerknecht wurde und nicht viel Dank verdiente

  61. Wie sich Eulenspiegel in Braunschweig bei einem Brotbäcker als Bäckergeselle verdingte und wie er Eulen und Meerkatzen backte

  62. Wie Eulenspiegel im Mondschein das Mehl in den Hof beutelte

  63. Wie Eulenspiegel in Wismar ein Pferdehändler wurde, und ein Kaufmann Eulenspiegels Pferd den Schwanz auszog

  64. Wie Eulenspiegel in Lüneburg einem Pfeifendreher eine große Schalkheit antat

  65. Wie Eulenspiegel von einer alten Bäuerin verspottet wurde, als er seine Tasche verloren hatte

  66. Wie Eulenspiegel bei Uelzen einen Bauern um ein grünes Londoner Tuch betrog und ihn überredete, daß es blau sei

  67. Wie Eulenspiegel zu Hannover in eine Badestube schiß und meinte, sie sei ein Haus der Reinheit

  68. Wie Eulenspiegel in Bremen von den Landfrauen Milch kaufte und sie zusammenschüttete

  69. Wie Eulenspiegel in Bremen seinen Gästen aus dem Hintern den Braten beträufelte, den niemand essen wollte

  70. Wie Eulenspiegel in einer Stadt im Sachsenland Steine säte und, als er darauf angesprochen wurde, antwortete, er säe Schälke

  71. Wie ein Stiefelmacher in Braunschweig Eulenspiegels Stiefel spickte und Eulenspiegel ihm die Stubenfenster einstieß

  72. Wie es Eulenspiegel fertigbrachte, daß eine Frau auf dem Markt in Bremen alle ihre Töpfe entzweischlug

  73. Wie sich Eulenspiegel in Hamburg bei einem Barbier verdingte, dem Meister durch die Fenster in die Stube ging usw

  74. Wie Eulenspiegel einem Bauern die Suppe begoß, übelriechenden Fischtran als Bratenschmalz hinzutat und meinte, es sei für den Bauern gut genug

  75. Wie Eulenspiegel ein Weißmus allein ausaß, weil er einen Klumpen aus der Nase hineinfallen ließ

  76. Wie Eulenspiegel in ein Haus schiß und den Gestank durch die Wand in eine Gesellschaft blies, die ihn nicht leiden konnte

  77. Wie Eulenspiegel in Eisleben einen Wirt erschreckte mit einem toten Wolf, den er zu fangen versprochen hatte

  78. Wie Eulenspiegel in Köln dem Wirt auf den Tisch schiß und ihm sagte, er möge kommen, damit er es fände

  79. Wie Eulenspiegel den Wirt mit dem Klange des Geldes bezahlte

  80. Wie Eulenspiegel von Rostock schied und dem Wirt an das Feuer schiß

  81. Wie Eulenspiegel einen Hund schund und das Fell der Wirtin als Bezahlung gab, weil er mit ihm aß

  82. Wie Eulenspiegel derselben Wirtin einredete, Eulenspiegel liege auf dem Rad

  83. Wie Eulenspiegel eine Wirtin mit bloßem Arsch in die heiße Asche setzte

  84. Wie Eulenspiegel einer Wirtin in das Bett schiß und ihr einredete, das habe ein Pfaffe getan

  85. Wie ein Holländer aus einer Schüssel einen gebratenen Apfel aß, darein Eulenspiegel ein Brechmittel getan hatte

  86. Wie Eulenspiegel von einer Frau zu Gast geladen wurde, der der Rotz aus der Nase hing

  87. Wie Eulenspiegel 12 Blinden 12 Gulden gab, so daß sie meinten, sie könnten sie frei verzehren, zuletzt aber ganz schlecht dabei wegkamen

  88. Wie Eulenspiegel für die Blinden einen Bürgen stellte

  89. Wie Eulenspiegel in einem Spital an einem Tage alle Kranken ohne Arznei gesund machte

  90. Wie Eulenspiegel in Mariental die Mönche in der Messe zählte

  91. Wie Eulenspiegel in Mölln krank wurde, dem Apotheker in eine Büchse schiß, wie er in den "Heiligen Geist" gebracht wurde und seiner Mutter ein süßes Wort zusprach

  92. Wie Eulenspiegel seine Sünden bereuen sollte und wie ihn dreierlei Schalkheit reute, die er nicht getan hatte

  93. Wie Eulenspiegel sein Testament machte und ein Pfaffe dabei seine Hände besudelte

  94. Wie Eulenspiegel sein Gut in drei Teilen vergab: einen Teil seinen Freunden, einen Teil dem Rat von Mölln, einen Teil dem Pfarrer daselbst

  95. Wie Eulenspiegel starb und die Schweine während der Totenfeier seine Bahre umwarfen, so daß er herunterfiel

  96. Wie Eulenspiegel von Beginen begraben wurde; denn er wollte weder von Geistlichen noch von Weltlichen begraben werden
TILL EULENSPIEGEL

Auf Englisch: Paul Oppenheimer, Umsetzer. Till Eulenspiegel: His Adventures. London: Routledge, 2001.

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